Drehleiterausbildung bei der Feuerwehr

26. Juni 2021
Eine Drehleiter der Feuerwehr ist ein äußerst komplexes Einsatzfahrzeug. Daher finden derzeit interne Schulungen bei der Waginger Feuerwehr statt.

Oftmals wird sie als "Feuerwehrfahrzeug mit einer Drehleiter" bezeichnet. Richtigerweise wird mit "Drehleiter" allerdings das komplette Fahrzeug mit Fahrzeugaufbau und Fahrgestell bezeichnet. Bei der Waginger Feuerwehr wird sei drei Jahren der Drehleitertyp DLA-K 23/12 eingesetzt.

Diese Abkürzung sagt aus, dass es sich hierbei um eine vollautomatische Drehleiter mit Rettungskorb handelt. An diesem Rettungskorb, welcher eine Tragfähigkeit von 400 Kilogramm hat, kann eine Halterung für Krankentragen zur Personenrettung, sowie ein Wenderohr für die Brandbekämpfung aus großer Höhe montiert werden. Die Zahlenkombination sagt aus, dass eine sogenannte Nennrettungshöhe von 23 Meter bei 12 Meter Ausladung erreicht wird. Vereinfacht erklärt, kann die Leiter bis auf 23 Meter ausgefahren werden, wenn diese 12 Meter vom Anleiterobjekt entfernt steht. Die gesamt ausfahrbare Leiterlänge beträgt 32 Meter. Zusätzlich ist die Leiterspitze noch auf 4,7 Meter teleskopierbar. Bisher wurden bei der Waginger Feuerwehr in den Jahren von 1982 bis 1990 eine Anhängeleiter AL 18 (mit einer Leiterlänge von 18 Meter) und von 1990 bis 2018 das Vorgängerfahrzeug, eine DLK 18-12 CC (Leiterlänge 24 Meter) verwendet. Sollte die Drehleiter im Einsatz als Angriffsweg von vorgehenden Einsatztrupps oder zur Menschenrettung eingesetzt, so kann sie als Eigensicherung für im Gefahrenbereich eines Haues eingesetzte Einsatzkräfte verwendet werden. Dies wird als Anleiterbereitschaft bezeichnet.

Hygienebedingt findet die alljährliche interne Drehleiterausbildung der Feuerwehr Waging am See derzeit in Kleingruppen statt. An verschiedenen Objekten in der Marktgemeinde wird die Erreichbarkeit von Fenstern, Balkonen und Notausstiegen geübt. Auch schwierig erreichbare Ziele, bei denen die Sicht des Drehleitermaschinisten eingeschränkt ist, müssen erreicht werden. Um dies sicherzustellen, sind besonders die geeigneten Aufstellungsflächen des Fahrzeuges wichtig.

Da im Ernstfall auch unter schwierigen Bedingungen das Rettungsgerät sicher geführt werden muss, ist auch das regellmäßige Steuern des Leiterparks eine wichtige Voraussetzung. Dies kann vom Sitzplatz des Maschinisten direkt am Fahrzeug, oder auch direkt im Rettungskorb erfolgen. Unerlässlich sit hierbei auch die sogenannte "HAUS-Regel". Mit diesem Merkspruch sollen Hindernisse, Abstände, der Untergrund und natürlich die Sicherheit beachtet werden. Dies sind wichtige Punkte, um die Leiter sicher bedienen zu können. Selbstverständlich hat die dreiköpfige Besatzung auch die mitgeführten Geräte wie Stromerzeuger, Überdrucklüfter, und weitere zahlreiche im Fahrzeug mitgeführte Rettungs- und Löschgeräte zu beherrschen. Mit den derzeitigen Übungen stellt dies eine wichtige Aufgabe für die Sicherheit der Bevölkerung dar.

 

Text: Thomas Pfeffer, FF Waging am See

Fotos: Thomas Pfeffer und Stefan Maier, FF Waging am See