Übungstag der Jugendfeuerwehr

24. September 2021
Beim "24-Stunden-Übungstag" wurden unsere "Dirndl und Buam" von der Jugendfeuerwehr mit ihrem Wissen gefordert.

"Das war ein super Übungstag", "Toll, was wir alles erlebt haben", solche und ähnliche Äußerungen gab es zu hören, als die Buben und Mädchen nach dem "24-Stunden-Übungstag" das Feuerwehrhaus wieder verließen. Und einiges wird es wohl auch den Eltern und Großeltern zu berichten geben, zu welchen Einsätzen in den vergangenen Stunden "ausgerückt" wurde.

Dieser sogenannte "24-Stunden-Übungstag" oder auch "Berufsfeuerwehrtag" wurde von den Jugendausbildern Martin Domann, Stefan Maier, Herbert Mauerkirchner und 1. Vorsitzenden Andreas Ostermann ausgearbeitet und organisiert. Ausbildungsziel war es, dass die Jugendlichen ihre in den regulären Feuerwehrübungen erworbenen Kenntnisse unter Einsatzbedingungen trainieren konnten. So manches junge Feuerwehrmitgleid war dann wohl auf den Anfahrten zu den durchgeführten Einsatzszenarien besonders neugierig und innerlich angespannt. Wusste man doch nie genau war für eine Lage vor Ort erwartet und welche Maßnahmen durchgeführt werden mussten. Ganz genau wie bei einem richtigen Feurewehreinsatz, bei dem oft nur das Meldebild und der Einsatzort bekannt ist. Selbstverständlich mussten die erlernten Handgriffe dann auch unter der Stresssituation "sitzen".

Auch durften die Jugendlichen in die "Rollen" eines Gruppen- oder Zugführers "schlüpfen". Dadurch bekamen sie einen Eindruck, wie eine Einsatzlage "erkundet" wird, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, und wie diese an die Mannschaft in den Fahrzeugen weitergegeben werden muss. Hierbei standen den Nachwuchsfeuerwehrmännern und -frauen mit 2. Kommandant Sebastian Kamml jun., Thomas Pfeffer und Tabea Domann erfahrene Einsatzkräfte mit Rat und Tat zur Seite. Auch 1. Kommandant Michael Schramke zeigte sich bei einem Besuch in der ständig besetzten Waginger Feuerwache vom Engagement der Jugendlichen begeistert.

Nach der Zuordnung der Fahrzeugbesatzungen ließen dann auch die ersten beiden Einsätze nicht lange auf sich warten. Zu einer Tierrettung bei der Wallfahrtskirche Maria Mühlberg wurde der Einsatzleitwagen, die Drehleiter und der Gerätewagen-Logistik alarmiert. Wie das Stofftier auf den Kirchturm gekommen war, konnten sich die jungen Einsatzkräfte zwar nicht erklären, aber immerhin wurde es fachgemäß über die Drehleiter "gerettet". Kurze Zeit darauf musste die Besatzung des Tanklöschfahrzeuges zu einem Kleinbrand nach Aglassing ausrücken. Neben der Brandbekämpfung galt hier das besondere Augenmerk dem richtigen Setzen eines Standrohres und der Wasserentnahme aus einem Unterflurhydranten.

Eine Personenrettung aus dem zweiten Obergeschoss mit der Drehleiter zur Unterstützung des Rettungsdienstes und der First-Responder-Gruppe folgte kurz darauf am Fichtenweg. Hier waren auch Kenntnisse in der Herz-Lungen-Wiederbelebung gefordert. Ein simulierter Stadlbrand in einer Kiesgrube forderte nochmals alle Teilnehmer, bevor dann mehr oder weniger die "Nachtruhe" im Feuerwehrhaus einkehrte. Kurz nach Sonnenaufgang erklang dann allerdings wieder der Alarmgong. "Personensuche im Wald bei Sprinzenberg" lautete hier die Einsatzdurchsage aus den Lautsprechern. Ziel dieser Übung war der richtige Umgang mit den Sprechfunkgeräten und die Personenrettung aus unwegsamen Gelände. Auch die umfangreiche Technik mit der Einsatzplanung und Dokumentation an den Computern im Einsatzleitwagen wurde hier eingesetzt. Natürlich gehörte auch die sogenannte Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und die Reinigung der Fahrzeuge und Geräte - wie bei einer "richtigen" Feuerwehr zum Ende des Übungstages noch dazu.

Von Ausbilder Stefan Maier geht ein großer Dank an die Firma Schaumaier Recycling in Traunstein, welche verschiedenste Materialien für die Einsatzübungen zur Verfügung stellte. Natürlich kam auch die Kameradschaftspflege im Feuerwehrhaus nicht zu kurz. Zwischen den Einsätzen gab es ausreichend Zeit für die verschiedensten Gesellschaftsspiele. Für die kulinarische Verpflegung war natürlich auch bestens gesorgt. Auch fand der Übungstag unter strengen hygienischen Auflagen statt. Und selbstverständlich wurde auch an die "Daheimgebliebenen" und Eltern gedacht. Mittels den Sozialen Medien Instagram und facebook wurden diese ständig vom "Einsatzgeschehen" auf dem laufenden gehalten und konnten sozusagen vom heimischen Wohnzimmer die Übungslagen miterleben.

 

Bericht: Thomas Pfeffer, FF Waging am See

Fotos: Simon Ostermann, Thomas Pfeffer, FF Waging am See