Eisrettung bei der Waginger Feuerwehr

15. Februar 2021
Erst frostige Temperaturen, dann Tauwetter, dann wieder Frost: Der Winter hatte in den vergangenen Tagen die Region fest im Griff. Somit rückt auch das Thema "Eisrettung" wieder in den Fokus von Wasserrettungskräften und auch der Feuerwehr.

Ein entscheidender Faktor bei der Eisrettung ist natürlich die Zeit, da das eiskalte Wasser direkt unter der Eisdecke dem Körper rasant die Wärme entzieht. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass das Einbrechen und in der Folge das Abtreiben unter einer Eisdecke auch lebensbedrohende Gefahren für die Rettungskräfte birgt. Daher ist trotz aller gebotenen Eile eine gewisse Eigensicherung unerlässlich.

Für die Wasserrettung sind primär die üblichen Rettungsorganisationen verantwortlich. Aufgrund der örtlichen Nähe und der damit schnelleren Erreichbarkeit der Einsatzstellen werden aber auch die Freiwilligen Feuerwehren bei der Alarmmeldung "Person im Eis" mitalarmiert. Auch die Waginger Feuerwehr übt daher regelmäßig die Rettung von im Eis eingebrochenen Personen. Hierzu werden im Mannschaftstransportwagen (MTW) und im Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) verschiedene Ausrüstungsgegenstände und diverse Schutzanzüge wie sogenannte Überlebensanzüge mitgeführt. Auch das im vergangenen Jahr neu in den Einsatzdienst gestellte First-Responder-Fahrzeug (FRP) ist für Wasserrettungseinsätze ausgerüstet.

Bei einer Personenrettung werden diverse Wurfleinen, Rettungsringe und die auf den Einsatzfahrzeugen mitgeführten tragbaren Leitern verwendet. Natürlich können auch die an strategisch günstigen Stellen am See stationierten Eisrettungsschlitten der Wasserwachten zur Personenrettung eingesetzt werden. In Ufernähe und guter Erreichbarkeit der Einsatzstelle ist auch eine Rettung über die Drehleiter (DLA-K 23/12) mit dem Rettungskorb möglich.

Um als Retter nicht selbst unter Wasser gezogen zu werden ist es wichtig, hierbei dem Verunglückten nicht direkt die Hand zu reichen. Hierbei dürfen nur eine Leiter, eine Leine oder zur Not auch einstabiler Ast verwendet werdne. Die vorgehenden Einsatzkräfte sind natürlich mit Schwimmwesten ausgerüstet und mit Leinen gesichert. Grundsätzlich wird die Einsatzfläche auch nicht stehend betreten, sonder es wird auf dem Bauch robbend vorgegangen. Auch Feuerwehr-Steckleitern die auf dem Eis geschoben werden können, können eingesetzt werden. Hierbei wird das Gewicht auf der Eisfläche besser verteilt und ein Einbrechen weitgehend verhindert. Beim weiteren Verlauf des Einsatzes wird natürlich "Hand in Hand" mit den weiteren Rettungsorganisationen gearbeitet, mit denen bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort Funkverbindung und vor Ort ständiger Kontakt gehalten wird.

 

Bericht: Thomas Pfeffer, FF Waging am See

Fotos: Thomas Pfeffer, Maximilian Huber, FF Waging am See